Damit Stadien und Sportstätten bald wieder für Zuschauer geöffnet werden können, braucht es sinnvolle Hygienekonzepte. Was viele Betreiber jedoch nicht bedenken ist, dass keine oder eine reduzierte Wasserentnahme Stagnation verursacht, die eine Gefährdung für das Trinkwasser in den Hausinstallationen darstellt.
Stagnation führt zu Kontamination
Stagnation ist das Verweilen von Wasser in Teilen einer Hausinstallationen bei fehlender oder zu geringer Entnahme. Werden diese Komponenten nicht ausreichend durchströmt, werden sie als Totleitungen bezeichnet. Das von Totleitungen ausgehende Risiko hängt von zahlreichen Parametern ab. Besonders heikel ist das stehende Wasser in einem Temperaturbereich zwischen 25 und 45 °C, denn in diesem finden Bakterien optimale Bedingungen zur Vermehrung vor. Insbesondere die krankheitserregenden Legionellen und Pseudomonaden können bei stagnierendem und sich erwärmendem Kaltwasser das System kontaminieren. Die Duschen können so zu Hochrisikobereichen für die Sportler werden. Auf die Legionellen ist gerade in der aktuellen Corona-Situation besonders zu achten, denn auch sie können eine tödliche, mit hohem Fieber einhergehende, Lungenerkrankung auslösen. Um den gefährlichen Temperaturbereich zu vermeiden, ist für Kaltwasser eine Maximaltemperatur von 25 °C vorgeschrieben, viele Experten empfehlen maximal 20 °C. Für Warmwasser sind Temperaturen von mindestens 60 °C am Speicheraustritt und 55 °C am Zirkulationsrücklauf gefordert.
Lösung: vollständiger Wasseraustausch
Trinkwasser muss fließen, aber oftmals stagniert das Trinkwasser im Leitungssystem. Wird kein Wasser entnommen, steht das Wasser in den Leitungen. Betriebsunterbrechungen, wie aktuell während der Corona-Krise, haben einen negativen Einfluss auf die Trinkwasserhygiene. Um eine negative Veränderung der Wasserqualität zu verhindern, muss die Stagnation durch Spülmaßnahmen verhindert werden. Diese werden in der Praxis mitunter durch personalintensives manuelles Öffnen und Schließen der Armaturen durchgeführt. Dadurch entstehen hohe Personalkosten und die Spülmengen sind in den meisten Fällen völlig undefiniert.